Biografie

„The Eagle has landed“ [ ‚Der Adler ist gelandet‘ ]
Mit diesen Worten meldete sich Neil Armstrong am 20. Juli 1969 dem Raumfahrtzentrum in Houston / USA. Die Mondlandefähre „Eagle“ hat sicher auf der Mondoberfläche aufgesetzt. Nur 6 Stunden später war es dann so weit: Neil Armstrong betrat als erster Mensch den Mond. …
… Vier Tage später trat ein Wesen unscheinbar in die menschliche Welt der neuen Generation. Als Kind erlebte es den Wandel der Technik und fand in dem Alter von 9 Jahren eine Bestimmung zu der heutigen Kunst der digitalen Welt der Visuals – den Computer.
Einflüsse von musikalische Gegebenheiten von Klaus Schulze, J-M-Jarre, Tangerine Dream verstärkten seiner technischen Raffinesse, sodass er Anfang der 90er den Übergang zu Techno, Trance und Acid schnell fand.
Im Jahr 1994 lernte es auf einer Busfahrt zum Tribal Gaterring (München Riem) Frank Pohlmann*
kennen. (* dieser übernahm später die Moderation des Radio-Rave Channels für einige Jahre)





Im Jahr ’94/95 wurde es für eine kurze Zeit zum Publizist. Parallel zur Frontpage, Mushroom und Co. produzierte es in Zusammenarbeit mit Frank Pohlmann, das regionale Techno-House Magazins für OWL die >> Flashlight <<. Zahlreiche Interviews, Storys und News machten das Magazin zu was Besonderem.
Mit wenig Werbung, mehr inhaltliche Themen, brach sich die Flashlight kurze Hand später das Genick durch Geldmangel. Das Magazin durchlief nur 5 Ausgaben und ist heute unter Kennern eine kleine Legende. In dieser Zeit hat der Herausgeber angefangen zu dem Magazin auch Flyer zu designen, dadurch entwarf es auch den Flyer von Frank Bökes Veranstaltung „LOVE BASE“.
Während der Organisation zur LOVE BASE, die in Bückeburg im Rathaussaal stattfinden würde, experimentierte es mit den ersten Gehversuchen erste Visuals. Auf einer 12 x 4 m großen Leinwand wurden Kugeln auf Schachbrettern zum Beat des DJs zum Tanzen gebracht.
Statt vordefinierten Bildschirmsequenzen experimentierte es live vor dem Publikum während der Veranstaltung und setzte den Fußabdruck für
seinen späteren Werdegang.

Nach dem Schnupperkurs in Bückeburg kamen spontan weitere Partys dazu, sodass es Ende 1996 im legendären Neuroserve in der August-Bebelstraße 78a in Bielefeld sich wieder fand. Als Visualizer Pixel für Pixel virtuell über den Bildschirm zu schieben, experimentierte es auch mit Licht. Als Resident im Keller ’98 bekam das unscheinbare Wesen auch seinen Namenstitel.
Man nannte es nun fort an: das magische Auge „magiceye„



Im gleichen Jahr feierte magiceye seinen Geburtstag am 24. Juli im Keller und es kamen die unterschiedlichsten Gäste verkleidet angezogen. Einige trugen T-Shirts mit einem animierten Alienkopf darauf. Als Dank seiner Gastfreundschaft überreichte die Neureserve-Crew dem Geburtstagskind eine Torte, auch mit einem Alienkopf.
Während des Birthday-Bash war magiceye wieder hypnotisiert vor seinen Bildschirmen und zauberte mit dem damaligen DOS Programm cthugha wilde Animationen, dadurch entstand auch das
, welches man auf seinem YouTube Channel einsehen darf.
Im Oktober 1998 wurde durch staatlicher Seite das Neuroserve gezwungen, die Räumlichkeiten zu räumen und für Ewigkeiten aufzulösen.
Somit war magiceye nun wieder auf der Suche zu einer neuen Homebase Ausschau zu halten.





In der Zeit 1999-2000 hat magiceye auch versucht sich kaufmännisch in Bielefeld zu etablieren und ging um Mietkosten zu sparen, mit ins Hangar18. Dort war auch schon X-inch aus Detmold etabliert.
Hangar18 (Klamotten), X-inch (Schallplatten) und eye-candy (Lavalampen, Aliens und anderer Cyberdelic Kram).
X-inch und magiceye kannten sich schon aus den 1990er Jahren. magiceye alias Frank Kipp annoncierte einen ATARI ST und X-inch gerade in ihrer Gründungsphase kauften den Computer für Ihr Lagersystem ab. Auch Jahre später durch Sascha Weiser (einer der Gründungsväter von X-inch) machten u.a. Sascha/Frank K. die IWS in Sieker, ein kostenlosen Openair nähe real-Markt. Dazu gibt es 360o Videos bei YOUTUBE einzusehen, auf seinem Kanal.

In der Zeit zwischen 1999 und 2005 machte er sporadisch Visuals auf kleinen und größeren Events. Mitte 2004 wurde er eingeladen ins Forum um zu visualisieren. Das Forum ist der älteste Musikclub in Ostwestfalen und wird als Verein organisiert. Seine Wurzeln stammen aus Enger, dort wurde es im Jahr 1974 gegründet, zog jedoch 2000 nach einer Umbauphase in die alte Bogefabrik – Mellerstr. 2 und ist Bestandteil der Subkultur unterschiedlichen Musikgenre in Bielefeld.

Anfang 2006 übernahm magiceye über ein Jahrzehnt die Visual-Coordination im Forum für die electronic lounge. Die e-lounge war die erfolgreichste monatliche Partyserie in Bielefeld.
Im gleichen Zeitraum durfte er, für das Bielefelder-Bürgerfernsehen KANAL 21 6 Monate lang, seine digitale Kunst zur Nacht im Äther frequentieren. Dabei wurde er von lightmotiv, dem heutigen TNL visuell begleitet. Zum Set durch Ioannis Achamnos (technischer Leiter) sowie auch Oliver Sonnek entstanden schöne Bilder zum Beat. Das renommierte Lichtlabor TNL von Mathias Strobl lieferte analoge Bilder, die magiceye digital verschmelzen ließ. Geoff Lowrie (VJ Geoff-X) übernahm anschließend die Arbeit von magiceye.
Im selben Jahr wurde die Discothek das X [eks] aus Herford auf magiceye aufmerksam. Man lud ihn zur SAFARI ein, um mit seinen visuellen Kenntnissen die Main Hall und weitere Areas neu zu gestalten.
In den darauf folgenden Jahren 2007 / 2008 / 2009 sowie bis Sommer 2010 produzierte Magic Eye -live- fortlaufend sämtliche SAFARI’S und weitere zu namhaften DJs.













Zu beiden Veranstaltungen e-lounge und SAFARI lud oftmals magiceye auch befreundete Visual Künstler zu sich ein, um gemeinsam zum Takt zu batteln.

Anfang 2009 lernte magiceye, Abdul B. auf einer vom Warehouse veranstalteten Party in den Opern-Terrassen in Köln kennen. Dieser lud magiceye nach Frankfurt am Main ein und zeigte seinen Club, für den er arbeitete, dem Cocoon. Ein paar Wochen später war es dann so weit, magiceye bekam durch Rüdiger Flörcks auch Flöcki genannt, einen Auftritt am 17. Juli 2009 zur High-Five die Wandelbar zu dekorieren.
Alles wäre so perfekt gewesen, wenn nicht Ende 2009 ein emotionaler Tiefschlag magiceye aus seinem Werdegang gerissen hat. Sodass er für einige Monate sich aus dem Visual Business zurückzog.
Bits und Bytes zum Beat zelebrieren lassen, war Jahre lang sein Ein und Alles. Jedoch magiceye hörte nicht auf seinen Körper und auch wenn es nicht zu dieser Biografie passen täte, muss es mal niedergeschrieben werden. Sein essenzieller Tremor, auch ET genannt, den er seit Kindheit in sich trug, kam mehr im Vorschein.
Magiceye experimentierte nun mit einem neuen Medium, welches das WAREHOUSE aus Köln 2008 testweise ihm zur Verfügung stellte – einen aufblasbaren 250mm Stern. Mit diesem Medium hatte er auch den Auftritt im Cocoon und dafür möchte ich an dieser Stelle dem Yena Kisla vom WAREHOUSE danken.
Im 2010 bis 2013 zog magiceye in das Kopfgebäude der alten Bogefabrik ein. Dort nähte er neue aufblasbare Deko Objekte. Damit war der Grundstein seines ersten Ateliers gewagt. Da er eine angefangene Ausbildung 1989 in der Elektronik gehabt hat, fing er wieder an Schaltungen zu entwickeln.
Dort entstanden kurzerhand wilde Ideen, die bis heute im Forum verbaut sind und fleißig genutzt werden.


In dem Zeitraum von 2011 bis einschließlich 2015, sowie auch 2018 wurden seine
Objekte auf der Ruhr in Love in Oberhausen präsentiert. 2014 durfte er sogar bis zu
12 Floors beliefern.
I-Motion betitelte 2012 magiceye zu den besten Dekorateuren Deutschlands zu gehören.
An dieser Stelle möchte ich mich zu diesem Statement von Rebecca Stuffer und
Rudi Lindenstrauß bedanken.

2015 bis heute hat magiceye ein kleines 1-Raum Atelier bei seinem damaligen Arbeitgeber in der Elektronikbranche im Osten von Bielefeld. Dort entwirft er Modelle wie den aufblasbaren Smiley,
der über 5 Jahre in Folge auf den BLOCK-Partys sowie durch andere Dekorateure wie bei der Umsonst und Draussen Festival 2023/2025 in Vlotho.




Während und nach der Pandemie wurde es leiser um magiceye. Sein Tremor macht ihm zu schaffen, zumal auch Asthma an ihm ärztlich festgestellt wurde. Ende 2024 erlitt magiceye eine Lungenentzündung mit Lungenembolie verursacht durch ein Blutgerinnsel nach einer ambulanten OP und fand sich
im städtischen Krankenhaus auf der Kardiologie wieder…
Nichtsdestotrotz versucht er wieder auf die Beine zu kommen. In den Jahren davor, im Jahr 2015 legte er sich von einem Bielefelder Ingenieur einen aus Holz angefertigten 3D-Drucker zu. Zwischenzeitlich sind weitere 3D-Drucker in seinem Sortiment, wodurch 2022 bis heute er einen Stern in verschiedenen Variationen entwarf, die einen leuchten statisch, die anderen animiert – ideal für den Einsatz daheim und nicht nur zur Weihnachtszeit.

Mitte 2025 hat er sich die Aufgabe gemacht, seine Homepage auf Vordermann zu
bringen und sein YouTube Channel zu erweitern, zahlreiche A/V-Sets aus lang vergessenen Jahren.
Als magiceye noch aktiver Pixel zum Beat verschob, als noch seine Visual-Viewer zu
Besuch auf seinen Spielwiesen kamen.
Frank Kipp 🙂